Frontalnahtsynostose

Die Frontalnahtsynostose (oder Metopicanahtsynostose) ist die frühzeitige Verknöchern der Knochennaht, welche an der Stirn entlang läuft. Dadurch kann sich die Breite der Stirn nicht richtig ausbilden, es entsteht eine bugförmige Stirn, die zumeist von oben betrachtet deutlich sichtbar ist.

Diese Kopfform wird Trigonocephalus, Dreiecksschädel oder Kielschädel genannt.

Außerdem ist die knöcherne Abdeckung der seitlichen Augenhöhlen vermindert, was Einziehungen beider Schläfenregionen zur Folge hat. Häufig ist ein seitliches Ausgleichswachstum der hinteren Scheitelregionen zu beobachten, sodass sich beim Anblick von oben eine dreieckige Kopfform ergeben kann. Diese Kopfform wird Trigonocephalus genannt.

Im Wachstum des Schädels und des Hirns kann Hirndruck eine Folge sein, außerdem besteht in sehr ausgeprägten Fällen durch die Einziehungen beider Schläfenregionen kein ausreichender Schutz der Augen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Ausprägungen oder Graden.

Für diese gibt es allerdings keine allgemein verbindlichen Kriterien, weswegen sie hier nicht weiter aufgelistet sind.

In den meisten Fällen kommen zwei Behandlungsmethoden in Frage:

  1. Eine endoskopisch Operation kann im Alter von ca. 3 Monaten erfolgen. Bei manchen Klinken umfasst die Behandlung eine anschließende Helmtherapie.
  2. Eine mehrstündige Operation ab dem 6. Lebensmonat (zumeist um den 10. Monat), bei der eine Schädelumformung (FOA) erfolgt.
Hinweis:

Von Klinik zu Klinik unterscheidet sich das empfohlene Operationsalter, die Methode sowie die Dauer der Operation. Außerdem verwenden die Klinken verschiedenes Operationsmaterial wie Titan-Platten, selbstauflösende Fäden etc.

Ob ein Verschluss der Frontalnaht operiert wird, entscheiden meist die Eltern. Denn oft gibt es keine absolute Notwendigkeit zu operieren. Eine Frontalnahtsynostose ist nicht lebensbedrohlich und viele Betroffene können ohne Operation ohne Einschränkungen durchs Leben gehen. 


Pseudostrabismus

Pseudostrabismus ist der Eindruck von einem Einwärts- oder Auswärtsschielen. Dieser entsteht, wenn die Gesichtslinie der Augen nicht direkt durch die Mitte der Hornhaut führt. Dieses scheinbare Schielen ist eine Täuschung.

Der Grund der Täuschung ist ein sehr breiter oder sehr schmaler Nasenrücken des Kindes, verstärkt wird dies durch den Epikanthus. Somit entsteht der Eindruck, es schiele. Das Augenweiß an der Nase erscheint kleiner bzw. größer als das äußere Augenweiß. Durch eine Messung des Binokularsehens und der Augenstellung kann man leicht feststellen, ob das Kind tatsächlich schielt. In der Regel ist das nicht der Fall. Mit der Reifung des Gesichtsschädels normalisiert sich der Eindruck.

Oftmals tritt dieses Phänomen bei Kindern mit einer Frontalnahtsynostose auf, aber nicht jedes Kind mit Pseudostrabismus ist von einer Kraniosynostose betroffen.

Trigonocephalus zweiten Grades