Helmtherapie
Kopforthese nach endoskopischer Operation
Nach einer frühen endoskopischen Operation folgt in den meisten Kliniken eine Helmtherapie. Bei einem Hersteller von Helmen (zumeist Cranioform), mit dem die behandelnden Ärzte zusammenarbeiten, wird der Kopf des kleinen Patienten zunächst durch eine Foto-Aufnahme ausgemessen. Das Kind sitzt in einem Hochstuhl, hat eine Art Seidenstrumpf über den Schädel gezogen und wird aus mehreren Perspektiven gleichzeitig fotografiert. So entsteht ein 3D-Foto. Auf Basis dieser Aufnahmen wird ein speziell angepasster Helm – auch Kopforthese genannt – gefertigt, der fortan 23 Stunden am Tag getragen werden muss. Eine Stunde am Tag ist für das Reinigen des Helms vorgesehen. Die meisten Kinder gewöhnen sich sehr schnell an die neue Kopfbedeckung.
Bei regelmäßigen Kontrollterminen beim Helm-Hersteller und den behandelnden Ärzten wird kontrolliert, ob die Kopfform sich wie gewünscht verändert und der Helm noch ideal sitzt. Bei Bedarf wird nachjustiert. Das unterstützt ein ideales Kopfwachstum und beugt der Entstehung von Druckstellen vor, die selten auftreten können. Manche Familien entscheiden sich für diese Variante, weil sie häufig besonders gute kosmetische Ergebnisse bringt – schließlich wird das Kopfwachstum gesteuert. Andere scheuen die Blicke von Freunden, Bekannten oder Menschen auf der Straße und möchten nicht über Monate an die Operation erinnert werden. Wie lange ein Helm letztlich getragen werden muss, unterscheidet sich von Klinik zu Klinik, aber auch von Kind zu Kind. Meist ist mit einer Tragezeit von mehreren Monaten bis einem Jahr zu rechnen.
Tipp: Die 3D-Fotos kann man sich meist auf CD brennen lassen. So kann man im Nachhinein den Behandlungserfolg nachverfolgen.
Achtung: Eine Kopforthese ist in der Regel keine Kassenleistung (Klick hier!)
So gibt es einige Krankenkassen, die die Kosten für einen Helm zunächst nicht übernehmen. In einem solchen Fall kann der behandelnde Arzt die Notwendigkeit des Helms im Rahmen seiner Therapie bestätigen – in aller Regel werden die Kosten dann übernommen.
Schutzhelm
Nur wenige Ärzte empfehlen den frisch operierten Patienten für einige Wochen einen weichen Schutzhelm. Er hat keinen Einfluss auf das Schädelwachstum, sondern polstert den Kopf lediglich.
Andere Ärzte finden das unnötig: Auch direkt nach der Operation hält es ein Kinderköpfchen aus, mit einer Tischkante Bekanntschaft zu machen. Krabbelkinder und Kinder, die gerade Laufen lernen, stoßen sich öfter und solange nicht direkt der Bereich betroffen ist, wo Knochen entfernt wurde, gilt das als unproblematisch.