Koronarnahtsynostose (anteriorer Plagiocephalus)
Eine einseitige Koronarnahtsynostose oder auch Coronarnahtsynostose beschreibt die Verknöcherung der rechten oder linken seitlich im Haaransatz verlaufenden Schädelnaht. Dadurch entsteht eine Asymmetrie der Stirn mit einer Abflachung auf der betroffenen Seite (anteriore Plagiocephalie).
Die Asymmetrie wird oft durch eine betonte Stirnwölbung auf der Gegenseite verstärkt. Die auf der betroffenen Seite liegende knöcherne Abdeckung der Augenhöhle ist nicht richtig ausgebildet und die Augenhöhle abgeflacht und zur Seite verschoben, dadurch wirkt das betroffene Auge größer.
Am Ohrbereich hinter der Naht kann eine leichte knöcherne Vorwölbung der Schläfenregion entstehen, dabei handelt es sich um ein Ausgleichswachstum. Außerdem entwickelt sich häufig ein leichtes Abweichen der Nasenspitze und des Kinns zur Gegenseite (s.g. Gesichtsskoliose).
Wenn beide Koronarnähte betroffen sind, nennt man die dabei entstehende Kopfform auch Turmschädel.
Mit dem Wachstum des Schädels und des Hirns kann Hirndruck entstehen. Man unterscheidet außerdem zwischen verschiedenen Ausprägungen oder Graden. Für diese gibt es allerdings keine verbindlichen Kriterien.
Bei einem seltenen beidseitigen Verschluss der Koronarnaht kommt es zu einer sehr hohen Stirn, die Augenhöhlen sind beidseitig weniger tief und die Augen liegen oberflächlicher.
Wie auch bei der Frontalnahtsynostose kann ein endoskopischer Eingriff im Alter von 3 Monaten eventuell mit anschließender Helmtherapie erfolgen. Alternativ erfolgt ab dem 6. Lebensmonat eine mehrstündige Operation, bei der eine Schädelumformung (FOA) erfolgt.
Hinweis:
Von Klinik zu Klinik unterscheidet sich das empfohlene Operationsalter, die Methode sowie die Dauer der Operation. Außerdem verwenden die Klinken verschiedenes Operationsmaterial wie Titan-Platten, selbstauflösende Fäden etc.