Sagittalnahtsynostose (Scaphocephalus)
Die Sagittalnahtsynostose ist eine frühzeitige Verknöcherung der Pfeilnaht (Sagittalnaht), welche zwischen der vorderen und der hinteren Fontanelle verläuft. Der Schädel kann durch die Verknöcherung nicht in die Breite wachsen und bleibt dort schmal. Es erfolgt ein Ausgleichswachstum, das sich in einer übermäßigen Wölbung der Stirn und des Hinterkopfes zeigt. Es entwickeln sich der sogenannte Kahnschädel (Scaphocephalus), der mit seiner prominenten Stirn einem umgekehrten Kahn gleicht oder der Langschädel (Dolichocephalus).
Im Wachstum des Schädels und des Hirns kann Hirndruck eine Folge sein. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Ausprägungen oder Graden. Für diese gibt es allerdings keine allgemein verbindlichen Kriterien, weswegen sie hier nicht weiter aufgelistet sind.
Eine operative Behandlung kann endoskopisch im Alter von 3 Monaten erfolgen. Daran schließt sich eine Helmtherapie oder einer strenge Rückenlagerung für ca. 6-8 Wochen an. Alternativ kann ab 6 Monaten eine OP von ca. 1,5 Stunden Dauer erfolgen, manche Kliniken empfehlen anschließend für 6-8 Wochen die Lagerung auf dem Rücken.
Hinweis:
Von Klinik zu Klinik unterscheidet sich das empfohlene Operationsalter, die Methode sowie die Dauer der Operation. Außerdem verwenden die Klinken verschiedenes Operationsmaterial wie Titan-Platten, selbstauflösende Fäden etc.
Ob ein Verschluss der Sagittalnaht operiert wird, entscheiden meist die Eltern. Denn oft gibt es keine absolute Notwendigkeit zu operieren. Eine Sagittalnahtsynostose ist nicht lebensbedrohlich und viele Betroffene können ohne Operation ohne Einschränkungen durchs Leben gehen.